Was die Rechtschreibung von »liken« angeht, treten speziell bei der Partizipform Unsicherheiten auf: Haben wir etwas gelikt, geliket oder gar geliked? Analog zum Beispiel »gefakt« oder »getunt« würde ich zu »gelikt« tendieren; hier wird aber häufig eingewendet, dass in dieser Form das Grundwort »like« nur noch schlecht erkennbar ist.
Laut Auskunft der Duden-Redaktion hat das amtliche Regelwerk darauf keine Antwort. Der Duden empfiehlt tatsächlich “gelikt”, was ich aus dem von Julian genannten Grund problematisch finde.
Mir persönlich erscheint “geliked” völlig abwegig; nicht zuletzt deshalb, weil man dann auch “ein mehrfach gelikeder Beitrag” schreiben müsste (phonetisch irreführend: man spricht das standardsprachlich ja nicht “geleikder” aus).
Wenn man dem folgt, bleiben aber immer noch zwei Möglichkeiten. Sollen wir uns hier am Duden orientieren oder eine eigene Lösung finden?
Bislang habe ich solche schwierigen Fragen einfach nach bestem Wissen und mit Hilfe von Google entschieden. Bei Bedarf greifen @dnaber, @Discostu und @Knorr auf GitHub ein. Diese Lösung funktioniert eigentlich schon eine ganze Weile recht gut, dank Michael neuerdings sogar noch besser.
Konkret: “gelikt”, “geliket”, beides oder ganz anders? Eine radikale Eindeutschung wie “geleikt” gefällt wahrscheinlich niemandem, wäre aber durchaus prinzipiell denkbar.
Meinungen zur Methodik würden mich aber auch sehr interessieren.
Es gibt ein gutes methodiek in Holländisch. Weil ‘like’ wird gesprochen wie ‘laik’, und laik ein t bekommt, wird es gelaikt, geschrieben: geliket. Aber das is Holländisch.
Ich persönlich finde Formen wie gelikt, getunt und gefakt abwegig, weil der Wortstamm dabei verstümmelt wird. Es ist ja nicht wie bei “gekauft”, denn während “kauf” im Deutschen der bedeutungstragende Teil des Wortes ist, gibt es “fak”, “tun” und “lik” einfach nicht und sie würden auch anders ausgesprochen werden. Wir müssen diese anderen Formen wohl zulassen, aber meiner Meinung nach sollte LT “gefaket”, “getunet” und “geliket” empfehlen.
Der Klarheit halber: Meinst du damit, dass sie in spelling.txt aufgenommen werden sollten?
Wir müssten dann in grammar.xml entsprechende Regeln ergänzen.
Wirklich unschön. Entweder alle oder keine, denke ich. Wie gesagt, ich würde auf jeden Fall auf einen Hinweis via grammar.xml plädieren, dass wir diese Formen für unglücklich halten. Aber als falsch können wir sie wohl leider nicht bezeichnen, wenn der Duden das anders sieht.
Hast du eine Idee, wie wir die Fehlermeldungen in diesem speziellen Fall gestalten sollten, wenn wir nach längeren Diskussionen (nur im Konsens im Team) alternative Schreibweisen anbieten möchten, die vom Duden-Standard abweichen?
Der Duden erlaubt die Schreibweise ‘gelikt’, aber das LanguageTool-Team ist mehrheitlich der Meinung, dass ‘geliket’ besser aussieht und morphologisch sinnvoller ist.
Das kann es ja nicht sein. Kein Witz. Ich finde die Frage ernsthaft schwierig.
Dieses Detail dürfte nach meiner Einschätzung technisch kein Problem sein. Ich stelle mir hier so etwas vor wie einzelne HTML-Dateien pro Fehler unter https://www.languagetool.org/hints/de oder so ähnlich. Meist genügen hier ja zwei, drei Sätze.